Geschichte

Die Anfänge

Im Jahre 1840 wurden Schreinerarbeiten im Mattli für die ersten Kunden in sehr einfachen Räumlichkeiten angefertigt. Auf einer Hobelbank und mit selbstgefertigten Handwerkzeugen verrichtete der Schreiner vom Mattli seine Arbeiten im Hauskeller. Im Jahre 1864 wurde der angebaute Stall neben dem Wohnhaus zu einer Werkstatt umgebaut und ein Wasserrad installiert, welches vom nahe gelegenen Bach betrieben wurde. Durch diese Erweiterung kamen die ersten Maschinen zum Einsatz. In der Mattli Schreinerei entstanden vielfältige Möbelstücke. In verschiedenen Kirchen durften einzigartige Arbeiten ausgeführt werden. Nebst der Schreinerei wurden die eigenen Wiesen rund um die Werkstatt und das Wohnhaus selber bewirtschaftet.

Elektrifiziert

Im Jahre 1905 hielt die Elektrizität Einzug im Betrieb. Es wurde ein «Wüst» Motor installiert mit einer Transmission. Ab dieser Zeit nannte sich der Betrieb «Mechanische Schreinerei». Diese Modernisierung des Betriebes ermöglichte der «Mechanischen Schreinerei» einzigartige und vielfältige Arbeiten für die nähere und weitere Umgebung auszuführen.  So sind heute noch Pläne der Chorstühle der Pfarrkirche Wassen UR und einer Herrschaftsstube einer adeligen Familie am Thunersee aus dem Jahre 1919 vorhanden.

Schreiner Nachwuchs

Die Ausbildung der Lehrlinge war für die Mattli Schreinerei ein sehr grosses Anliegen. Die Lehrlinge bezogen beim Meister Kost und Logis. Ebenso wurde auch immer an den Samstagen gearbeitet. Da auch noch Land zur Schreinerei gehörte und bis zum Jahre 1951selber bewirtschaftet wurde, mussten sich die Lehrlinge auch im Mähen und Burditragen üben. Es war für die Lehrlinge ein Vergnügen ab und zu im Freien zu arbeiten.

Erweiterung

In den 1930er Jahren wurde die damalige Schreinerei umgebaut und erweitert. Das Wasserrad wurde abgebrochen und ein Raum für das Zuschneiden gebaut.

Generationenübergabe

Im Jahre 1937 begann Arnold Röthlin die Schreinerlehre bei seinem Vater. Die Ausbildung wurde durch den frühen Tod seines Vaters überschattet. Arnold war zu diesem Zeitpunkt erst 18 Jahre. Zu jung für die Geschäftsübernahme. Der langjährige Mitarbeiter und Freund der Familie Karl Widli Senior sprang in die Bresche und Arnold konnte die Lehre somit beenden. Arnold Röthlin stieg dann mit 25 Jahren in die Fusstapfen seines Vaters und übernahm die Schreinerei. Arnold arbeitete in unzähligen Bauernhäusern, modernisierte dort Küchen und Wohnstuben.

Eine kleine Anekdote erzählte er immer gerne:

Ein junges Paar kam vorbei und bestellte ein Schlafzimmer. Sie erklärten ihm, wenn er dann die Arbeit fertig habe würden sie dann heiraten.

Traditionsgemäss wurden immer wieder Arbeiten in diversen Kirchen im Kanton Obwalden angefertigt. Die Kirchenbänke in der Klosterkirche Bethanien St. Niklausen OW können heute noch bestaunt werden. Arbeiten an öffentlichen Gebäuden wie die Eingangstüren im Schulhaus Kerns entstanden ebenfalls in der Mattli Schreinerei.

Erweiterungsbau

Im Jahr 1980 wurde ein Bankraum, eine Heizung und ein grosser Keller angebaut.

Die nächste Generation

1991 gründete Vater Arnold mit Sohn Lukas die Firma Röthlin & Co Bau-und Möbelschreinerei. Die Firma Röthlin & Co erweiterte ihren Kundenkreis. An verschiedenen Orten der Schweiz z.B. in den Kantonen Luzern, Zürich, Wallis und Graubünden durften verschiedene Aufträge ausgeführt werden.

Ab diesem Zeitpunkt stand unser Montage- und Servicebus täglich im Einsatz. Weiterhin bildete die Schreinerei Röthlin Lehrlinge aus. Die Lernenden erhielten einen abwechslungsreichen Einblick in das Schreiner Handwerk. So durfte im Jahre 2004 ein Lehrling an der schweizerischen Schreinermeisterschaften teilnehmen. Mit dem Rang 6 schloss er erfolgreich ab.

Erweiterte Geschäftsfelder

Im Jahre 1996 übernahm die Schreinerei Röthlin & Co die beiden Bestattungsdienste von Rotz aus Kerns und Hess aus Alpnach.

Seit 1998 haben wir an der Flüelistrasse 24 eine Küchenausstellung.

Im Jahre 2008 wurde die Schreinerei erneut erweitert und es entstanden ein Maschineraum, ein grosser Bankraum, ein Plattenlager und ein Zuschneide-Raum.

Ein Jahr später hielt bei uns die CNC Technik Einzug. Durch diese Technik konnte die Schreinerei Röthlin ihre Arbeiten in kürzerer Zeit produzieren.

Die aktuelle Generation

Im Jahre 2012 wurde die Schreinerei Röthlin & Co in die Schreinerei Röthlin AG umgewandelt. Damit hielt auch die aktuelle Generation mit Philipp und Lucky Röthlin Einzug in den Familienbetrieb. Gemeinsam mit Maria und Lukas Röthlin enthält die Schreinerei damit die geballte Kraft und das Wissen zweier Generationen.

2014 investierten wir in ein neues ERP-System. Dadurch machte auch die Digitalisierung vor unserem Betrieb nicht halt. Somit erhielten wir eine Durchgängigkeit vom Zeichnungsprogramm bis hin zur CNC, um eine schnellere Abwicklung zu gewährleisten. Die Arbeitszeiten wurden digital erfasst, dadurch wurde der administrative Aufwand erheblich reduziert.

Seit 2017 durften wir zu unserem Team auch einen Zimmermann begrüssen. Sämtliche Umbauarbeiten wurden dadurch rationeller, da alles aus einer Hand kam.

2018 wurde die Küchenausstellung zusammen mit der Firma MIHAG an der Flüelistrasse 24 wieder ins Leben gerufen. Somit können wir immer die neusten und modernsten Küchengeräte und Einrichtungen zeigen.

Ein Lehrbetrieb – von damals bis heute

Uns war es immer wichtig Lehrlinge auszubilden. Bis zum Jahre 2018 sind wir stolz, mehr als 50 Lehrlinge ausgebildet zu haben!